Traumleben Surfer – drei Lebensentwürfe

10 Aktivitäten in Kantabrien
10/05/2017
Top-15 Highlights auf Teneriffa
12/06/2017
Show all

Traumleben Surfer – drei Lebensentwürfe

Wie wahrscheinlich viele von euch bin ich „landlocked“ aufgewachsen – irgendwo auf dem Kontinent, fernab von Strand und Wellen. Zum Surfen bin ich auf dieselbe Weise gekommen wie es heute viele Neueinsteiger oder Erstprobierer tun: lange Ferien, freie Zeit, Interesse etwas Neues auszuprobieren – ab ins Surfcamp. Seitdem geht mir das Meer nicht mehr aus dem Kopf und ich frage mich, wie ich die Distanz zwischen mir und einer wellenreichen Küste möglichst kurz halten kann. Schon seit langem möchte ich einmal darüber schreiben, wie leidenschaftliche Surfende ihren Traum in die Realität umsetzen. Hier habe ich drei Lebensentwürfe zusammengefasst, die verschiedene Antworten auf die Frage bieten, wie man sein Leben gestalten kann, wenn Surfen an oberster Stelle steht.

Die Lebenskünstler

Die große Mehrheit der passionierten Surfer und Surferinnen bekommt kein Geld dafür, dass sie auf dem Brett stehen – ganz gleich wie lange sie im Barrel entlangschießen oder wie groß die Welle ist. Ob Hobby oder Religion, wer viel surfen, die schönsten Strände entdecken und die besten Wellen finden will, muss entweder am Surfspot wohnen und arbeiten oder häufig auf Reisen gehen. Und letzteres kostet Geld. Wie also möglichst viel Geld und gleichzeitig freie Zeit haben, um im richtigen Moment den perfekten Swell zu erwischen? Zahlreiche Surfbegeisterte führt es bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage beruflich in den Tourismus. Ob in der Gastronomie, Hotellerie oder bei Freizeitsport-Anbietern – viele erarbeiten sich in diesen Sektoren während der Hauptsaison ihr Jahresbudget zum Surfen. Das geht nicht ohne Kompromisse, denn meistens wird mehr als nur Vollzeit gearbeitet und an Wochenende, Chillen und Urlaub während des Jobs ist in der Regel nicht zu denken. Dafür entlohnt das Saisonende passionierte SurferInnen der Klasse Lebenskünstler umso mehr: da beim Arbeiten gar keine Zeit zum Geld ausgeben bleibt, können sich viele ihr halbes bis dreiviertel Jahr Surfen rund um den Globus nun leisten.

Die Halbberuflichen

Dann gibt es diejenigen, die mit ihrer Leidenschaft Surfen einen Teil ihres Einkommens sichern können und gleichzeitig noch anderes tun müssen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Diese Gruppe Surfende arbeiten häufig mit Unternehmen aus der Surfindustrie zusammen, deren Marken sie durch Surfen promoten. Hier entstehen viele der Medien, die uns ein bestimmtes Bild des Surfens vermitteln. Andere Surfer und Surferinnen geben alles, um in die Wettkampfklassen Einzug zu halten oder bei speziellen Challenges einen Preis gewinnen zu können. Sie tun oft dasselbe wie die Profis, nur dass man davon seltener erfährt: wer etwa Riesenwellen surft, bezahlt das Jetski-Team aus eigener Tasche und hofft auf die Aufmerksamkeit eines Sponsors.

Die Profis

Die professionellen Surfer – also diejenigen, die wirklich nichts Anderes tun als surfen, surfen, surfen und davon leben können – sind wie in jedem anderen Sport heutzutage auch Vollzeit-Athleten. Dauerurlaub und Chillen an sonnigen Palmenstränden ist da nicht im Programm, auch wenn uns das Fotos und Videos aus der Surfindustrie suggerieren. Nein, wer bei internationalen Wettkämpfen gute Platzierungen erreichen und aufsteigen möchte, muss seinen Alltag auf den Sport ausrichten. Die Profis unter den Surfern und Surferinnen verbringen so viel Zeit wie möglich in der Welle. Sie leben ihre Leidenschaft rund um die Uhr. Was wir seltener sehen, ist das Programm rund um die Athleten: Kraft-, Koordinations- und Stabilisationstraining gehören zum Einmaleins der Profis sowie enge Zusammenarbeit mit den Shapern, um das perfekte Board für den nächsten Contest zu kreieren. Die Luft in der Oberklasse des Surfens ist dünn: nur eine Handvoll Deutsche sind in der World Surf League vertreten und die wenigsten betreiben den Sport von Deutschland aus.

Wir alle leben unseren Surftraum. Unsere Leidenschaft verbindet uns. Wie das konkret aussieht, ist für jeden Einzelnen anders. Und bestimmt sind da draußen noch jede Menge andere Lebenskonzepte als diejenigen, die ich hier zusammengefasst habe. Welches ist deines…?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Auf Teneriffa Buchen