Surfen als Therapie?

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Surfen als Therapie?

Surfen ist großartig, lässt einen Dinge tun, die man nicht für möglich gehalten hätte und ist wahrscheinlich das beste Mittel zum Stressabbau im Universum. Für uns als Surfer soweit nichts neues. In den letzten Jahren hat unser Sport jedoch auch immer mehr Aufmerksamkeit als Therapieanwendung für verschiedene Krankheiten und Behinderungen bekommen.

Zu einigen dieser medizinischen Anwendungsmöglichkeiten des Surfens gehören die Behandlung von Posttraumatischer Belastungsstörung, Polytrauma, Autismus, Mukoviszidose und von Depressionen. Surfen bedeutet nicht nur Spaß und Kameradschaft für alle Beteiligten, sondern fördert auch das Selbstbewusstsein während es gleichzeitig ein Gefühl der Gelassenheit auslöst. Weitere Pluspunkte des Surfens sind die Kombination aus physischer Aktivität und Salzwassernebel, welche speziell Menschen die unter Mukoviszidose leiden hilft überflüssigen Schleim aus ihren Lungen zu lösen, sowie die Fähigkeit des Ozeans Stress abzubauen und Abhilfe zu schaffen gegen die Sinnesüberflutung, unter welcher Menschen mit Autismus häufig leiden.

Das neueste vom Surfen vollbrachte „Wunder“ nimmt Form an in der 8-jährigen Madison Eddy aus Cornwall. Madi, wie ihre Freunde und Familie sie nennen, wurde mit nur 23 Wochen und schweren Behinderungen wie einer Hirnblutung, cerebraler Bewegungsstörung und Epilepsie als Frühchen geboren. Da sie nie gelernt hatte alleine zu laufen verbrachte sie die ersten acht Jahre ihres Lebens im Rollstuhl. Ihre Pflege- und später Adoptiveltern motivierten sie jedoch immer ihr Leben so vollständig wie möglich zu leben, schickten sie auf eine reguläre Schule und suchten immer nach Aktivitäten, an denen sie teilnehmen könnte. Irgendwann wurden sie dadurch auf das Wave Project aufmerksam. Das Wave Project ist ein Wohltätigkeitsprojekt, welches spezielle Surfkurse für Kinder mit außergewöhnlichen Benachteiligungen, sowie einen Surfclub für Kursabsolventen anbietet.

Madis Fortschritt während des sechswöchigen Kurses ist außergewöhnlich. Sie entwickelte sich vom Aufbau von Selbstvertrauen im Wasser mit Hilfe eines speziellen Strand-Rollstuhls in der ersten Woche, über das Sitzen auf einem Surfboard in der zweiten Woche, bis hin zum richtigen stehenden Surfen von Wellen, gehalten von Kursassistenten, in der sechsten Woche. Die wirkliche Überraschung kam jedoch zu Hause nach Beendigung des Kurses. „Wir waren zu Hause und ich hielt sie unter den Armen, aber sie ging plötzlich von alleine vorwärts und tastete sich bis zum Sofa vor. Sie machte nur etwa zwei oder drei Schritte, aber es war das erste Mal, dass sie jemals alleine gelaufen ist,“ erzählt ihre Mutter Margaret. Von diesem Tag an nutzte Madi jede Gelegenheit, um ihre neue Fähigkeit vorzuführen, und erhöhte mit jedem Versuch die Anzahl an Schritten.

Madis Eltern glauben, dass ihre Fähigkeit alleine zu laufen von dem erhöhten Selbstbewusstsein kommt, welches sie beim Surfen gewonnen hat. „Der Unterschied war das Selbstbewusstsein. Zu wissen, dass sie auf einem Surfboard aufstehen kann genauso wie alle anderen, hat ihr das richtige Selbstvertrauen gegeben. Ich denke nicht, dass sie jemals dachte, sie könne auf dem Meer gehen, geschweige denn surfen. Aber jetzt hat sie festgestellt, dass sie alles schaffen kann, was sie sich vornimmt,“ erklärt Margaret.

Wir bei Atlantik Surf wünschen Madi noch eine tolle weitere Entwicklung und weiterhin viel Spaß beim Ausüben des besten Sports der Welt!

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